Das FRESCO-Abdichtungssystem besteht aus mehreren Betonschichten, die durch den hinausgezögerten Betonerstarrungsbeginn mit der eingeschlossenen, flüssigkeitsdichten Stahlwanne ein homogenes Bauteil bilden.
Dabei wird auf eine Sauberkeitsschicht oder einen anderen tragfähigen Untergrund eine mindestens 5 cm dicke Betonschicht aufgebracht. In diesen erdfeuchten, durch Betonzusatzmittel im Festigkeitsbeginn verzögerten Beton werden 3 mm dicke Stahlbleche verlegt und zu einer flüssigkeits- und gasdichten Wanne verschweißt.
Nachdem diese Stahlblechwanne durch unbabhängige Sachverständige, z.B. vom TÜV auf ihre vollständige Dichtheit geprüft wurde, wird eine abschließende bewehrte
Betonplatte h ≥ 20 cm mit einer Beton-festigkeitsklasse ≥ C 30/37 aufgebracht.
Aufbau

Detailiert ergibt sich damit von unten nach oben folgender Aufbau:
1. Abschluss zur vorhandenen Sauberkeitsschicht oder zum vorhandenen Boden mit einer sorgfältig verlegten 0,3 mm dicken Polyethylen-Baufolie. Die Stöße der einzelnen Bahnen sind mindestens 10 cm breit lose zu überlappen.
2. Stahlbeton C 20/25 nach EC 2 bzw. Zementestrich CT-C35-F5 nach DIN EN 13813. Die Herstellung erfolgt unter Verwendung von Gesteinskörnung bis 8 mm Größtkorn,
330 kg Hochofenzement CEM III B je m³ Frischbeton und verflüssigenden und verzögernden Betonzusatzmitteln. Die Dicke beträgt in Abhängigkeit vom Untergrund 5 bzw. 8 cm.
Die Bewehrung ist zur Beschränkung der Rissweite auf wk ≤ 0,15 mm festzulegen und besteht im Regefall aus einer Mattenbewehrung Q 188 A (einlagig in der Mitte). Auf diese Schicht kann verzichtet werden, wenn aufgrund des Untergrundes bzw. der Umgebungsbedingungen nicht mit einer Korrosion der Stahlbleche von unten zu rechnen ist (z.B. Zwischendecke im Gebäude).
3. Flüssigkeitsdicht und diffusionsdicht verschweißte Stahlblechwanne, bestehend aus mindestens 3 mm dicken Stahlblechen Wkst.Nr. 1.0122 (RSt.37.2). Sie werden überlappend mit Kehlnähten verschweißt. Die so entstandene Wanne wird von unabhängigen Sachverständigen (z.B. TÜV oder SLV) auf ihre Dichtheit vollständig geprüft. Die Prüfung erfolgt mit der Vakuum-Saugglocke oder im Farb-Eindring-Verfahren.
4. Stahlbetonbodenplatte, Dicke h ≥ 20 cm
aus Beton C 30/37 mit einer nach den statischen Erfordernissen bemessenen Bewehrung. Idealerweise wird diese Betonkonstruktion mit einer rissbreitenbeschränkenden Bewehrung für wk ≤ 0,15 mm versehen, um breite Risse zu vermeiden.
Konstruktionshinweise

Das Auffangvolumen ergibt sich aus der Höhe der seitlichen Aufkantung der Stahlblechwanne.
Die erforderliche obere Betondeckung cnom ist mit 5 cm zuzüglich erforderlicher Verschleißschichten vorzusehen.
Pumpensümpfe, Rinnen, Stützeneinfassungen und Durchführungen sind in dem beschriebenen Aufbau auszuführen, wobei die äußere vertikale Betonschicht mindestens 10 cm dick sein soll.
Bei Nachweis der Werkstoffbeständigkeit nach DIN 6601 können Einzelbauteile aus Edelstahlmaterial 1.4571 ausgeführt werden, ohne dass die oberseitige Betonschicht durchgeführt werden muss. Dies empfiehlt sich z.B. für Rinnen, Pumpensümpfe oder überfahrbare Rampen.
Zur Vermeidung unkontrollierter und breiter Rissbildung im Oberbeton sind Sollrissfugen anzulegen, die mit einem gesonderten, abdichtenden Stahlprofil, einem Fugenschnitt in der Betondeckung und einem Fugenverguss auszuführen sind.
Bewegungsfugen sind -wenn möglich- zu vermeiden bzw. mit einer Edelstahleinlage oder mit einer doppelten Stahlblechlage und einer Lecküberwachung auszuführen.
Horizontale Betonierfugen (z.B. zwischen Bodenplatte und Wandungen) sind mit einer zusätzlichen Arbeitsfugenabdichtung zu sichern.
Zur Befestigung von Aufbauten können Dübelbefestigungen bis zu einer Dübeltiefe von 50% der Bauteildicke ausgeführt werden.
Eine Herstellung der Oberfläche im Gefälle sowie Oberflächenvergütungen und Beläge können aufgebracht werden. Sie dürfen nicht rissüberbrückend wirken.
Hinweise für den Anlagenbetreiber bzw. Anlagennutzer:
Das vom Auffangvolumen abhängige Lagervolumen ist einzuhalten.
Durch Inaugenscheinnahme ist arbeitstäglich zu prüfen, ob wassergefährdende Stoffe ausgetreten sind und wenn, ob die Betonoberfläche und die Fugen schadlos geblieben sind. Sonst reicht eine wöchentliche Inaugenscheinnahme der Betonoberfläche und Fugen aus.
Lecküberwachte Dehnfugen sind monatlich zu prüfen und alle 15 Monate einer Dichtheitsprüfung zu unterziehen.
Geschädigte Betonflächen und Fugen sind entsprechend den Vorschriften instand zu setzen.
Vorteile des FRESCO-Systems
- sicher
- robust
- einfach
- dauerhaft
- preiswert
- umfassend